Was ist Soja?

Herkunft der Sojapflanze

Die Sojabohne, häufig auch als Soja bezeichnet, gehört zur Familie der Schmetterlingsblütler innerhalb der Hülsenfrüchtlerfamilie. Was ist Soja, lässt sich am besten mit der Herkunft erklären. Die ältesten Belege für den Anbau domestizierter Soja-Samen stammen aus dem Jahr 7000 v. Chr aus Nordchina. Doch dort bliebt dieser Brauch nicht und verbreitete sich auf dem gesamten asiatischen Kontinent. Erst im Jahr 1691 gelangte die Pflanze nach Europa und wurde bereits 1739 in holländischen botanischen Gärten gezogen. Doch darüber hinaus konnte der Anbau zunächst keinen besonderen Wert erlangen. Schließlich erreichte die Sojabohne im Jahre 1765 auch die USA. Ihr rascher Bedeutungszuwachs ließ sich vor allem durch den hohen Protein- und Ölgehalt erklären, ebenso durch eine hohe Ertragsstabilität. Diese konnte man vor allem im 20. Jahrhundert durch intensive Forschungsanstrengungen erreichen.

Stellenwert der Sojabohne

Im Zeitraum zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg erreichte die Sojabohne einen unnachahmlich hohen Stellenwert, was allein an den Anbauflächen nachzuweisen ist. So wuchsen diese von 767.000 auf ganze 4.220.000 Hektar an. Eine zusätzliche Kooperation zwischen Verarbeitern und Landwirten führte außerdem dazu, dass ein weiterer massiver Pressungs- und Produktionszuwachs stattfand. Im Jahr 1930 fand man Soja vorrangig im industriellen Bereich vor, beispielsweise zur Firnis- und Farbherstellung. Auf dem Gebiet der menschlichen Ernährung verwendete man das Produkt maßgeblich zur Margarineherstellung, wodurch die Sojabohne zur ernsthaften Kokosnussöl-Konkurrenz heranwuchs.

Zudem verbesserte sie wegen ihrer Stickstoff bindenden Eigenschaften die allgemeine Bodenfruchtbarkeit und wurde aufgrund dessen häufig gelobt. Sie ließ sich außerdem mit den gleichen Mähdreschern ernten, wie Weizen, wodurch die Anschaffung zusätzlicher Geräte wegfiel. Jedoch gab es auch einen Nachteil, und zwar den Marktpreis. Aufgrund dessen konnte sich das Produkt noch nicht vollständig etablieren. Nachdem nun klar ist, woher kommt Soja, ist es Zeit, einen Blick auf die heutige Situation zu werfen.

Wirtschaftliche Bedeutung

Heute nimmt die Sojabohne auf dem internationalen Markt für Ölsaaten mit ganzen 55 Prozent den größten Marktanteil ein, weshalb ihr ein volkswirtschaftlicher Wert von fast 50 Milliarden US-Dollar zukommt. 2012 belief sich die Welternte auf mehr als 253,1 Millionen Tonnen, bei einer Anbaufläche von über 106 Millionen Hektar. Die Rangliste der Top-Produzenten sieht wie folgt aus:

  • USA mit ca. 82 Millionen Tonnen
  • Brasilien mit ca. 65 Millionen Tonnen
  • Argentinien mit ca. 51 Millionen Tonnen
  • Volksrepublik China mit ca. 12 Millionen Tonnen
  • Indien mit ca. 11 Millionen Tonnen
  • Paraguay mit ca. 8 Millionen Tonnen

Wie man sieht, kommt der Großteil der Produktion aus Nord- und Südamerika, wodurch klar sein sollte, wo wird Soja angebaut. Insgesamt schaffte es Südamerika, 51,8 Prozent der globalen Sojabohnenernte einzufahren. Etwa 80 Prozent davon verwendet man als Mastfutter für die Tierhaltung. Darüber hinaus findet Soja auch Anwendung als Agrartreibstoff und Zutat für Margarine. Lediglich 1 Prozent der gesamten Ernte findet sich letztlich in Soja-Lebensmitteln wieder, wie zum Beispiel in Sojasoße und Tofu. Die wirtschaftliche Bedeutung der Pflanze scheint indes zu wachsen, wenn man einmal die Anbauflächen betrachtet. Denn auch diese haben sich in den vergangenen 10 Jahren um durchschnittlich 100 Prozent vergrößert, was wiederum zu einem Erntezuwachs von vielen Millionen Tonnen führte.


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